Öffentlicher Abendvortrag: Die Galaxie in einem neuen Licht: Astronomie mit Gammastrahlen
Prof. Werner Hofmann (MPI für Kernphysik, Heidelberg)
30. September 2014, 19 Uhr, KIT Campus Süd
Gaede-Hörsaal (Geb. 30.22), Engesserstr. 7
Über das letzte Jahrzehnt hat die Astronomie ein neues Fenster zum Weltall aufgestoßen: extrem hochenergetische Gammastrahlen. Gammastrahlen erlauben Astrophysikern, nach exotischer Dunkler Materie im Kosmos zu suchen oder die Struktur von Raum und Zeit auf kleinsten Skalen abzutasten. Die Energie solcher Gammaquanten ist 1000 Milliarden mal höher als die des sichtbaren Lichts; sie können nicht mehr durch thermische Prozesse – die Strahlung heißer Körper – erzeugt werden, sondern zeigen uns einen anderen Aspekt des Universums: das „nicht-thermische Universum“. Mit speziellen Instrumenten, wie dem H.E.S.S.-Teleskopsystem in Namibia, können die „Spuren“ sichtbar gemacht werden, welche Gammaquanten beim Auftreffen auf die Erdatmosphäre hinterlassen. Überraschendes Ergebnis der Arbeit der letzten Dekade ist, dass im Kosmos eine Vielzahl solch extremer Strahlungsquellen existiert und dass diese vermutlich die Evolution des Kosmos beeinflusst haben.