Zwischenbilanz: die Vor- und Nachteile der Umstellung auf Bachelor und Master
- Zufriedenheit über allgemeine Studienbedingungen birgt Steigerungsbedarf
- Nur 45 % der Studierenden empfinden zeitliche Vorgaben als gut erfüllbar
Im Jahr 2009 fanden bundesweit und an der Universität Karlsruhe im Rahmen des Bildungsstreiks mehrere Demonstrationen und Hörsaalbesetzungen statt. Gründe dafür waren neben der Verbesserung und Sozialisierung der Bildungspolitik auch die Umstellung auf das Bachelor- und Mastersystem. Heute kann gefragt werden: Wie hat die Umstellung in der Praxis funktioniert?
Laut der Studie "Studienqualitätsmonitor" (SQM) des Deutschen Zentrums für Hochschulforschung (DZHW) und der AG Hochschulforschung der Universität Konstanz gibt es noch enormen Verbesserungsbedarf. Die Studie wertete Daten von Studierenden speziell für die Bachelor- und Masterstudiengänge im Zeitraum von 2009 bis 2012 aus.
Zu ihren Ergebnissen zählt unter anderem, dass die Studierenden weitgehend zeitliche Vorgaben für die Erbringung von relevanten Leistungen als zu knapp bemessen empfinden. Nur 45 % halten die Vorgaben für zeitlich gut erfüllbar.
Die Gesamtzufriedenheit in Bachelor-Studiengängen konnte innerhalb der Zeitspanne von 2009 auf 2012 gesteigert werden. Bewerteten die Studierenden die Studienbedingungen anfangs noch mit der Note "ausreichend", lief die Tendenz immerhin zur Note "befriedigend" (von 54 % auf 61 %).
Auch am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) besteht noch Verbesserungsbedarf bei den Bedingungen für Studierende. Pflicht-Kurse müssen leichter buchbar werden, die Regelstudienzeit muss der Regel angepasst werden. Und nicht zuletzt müssen Abschlusszeugnisse sehr viel zeitnaher ausgestellt werden als es bisher der Fall war. Wartezeiten von über einem halben Jahr sind für Studierende nicht vertretbar, da sie dem Arbeitgeber gegenüber eine lückenlose Bewerbung vorweisen möchten.
Was Studierende noch während dem Studium betrifft: die Arbeitsstunden und Arbeitsaufwand pro 1 ECTS-Punkt sollten insgesamt einheitlicher definiert werden.