Protokoll der 3. Sitzung des Studierendenparlaments

Datum: 
30. Mai 2006

Protokoll

Protokoll der 3. Sitzung
des Studierendenparlaments der Uni Karlsruhe
am 30. Mai 2006

Genehmigt in der 5. Sitzung am 4. Juli 2006

Tagesordnung
 1. Begrüssung
 2. Fragestunde der Öffentlichkeit
 3. Feststellung der Beschlussfähigkeit
 4. Genehmigung der Tagesordnung
 5. Genehmigung von Protokollen
 6. Berichte
 7. KIM-Bericht
 8. Antrag des UStA zur Hörsaalbenutzung
 9. Genehmigung der Kandidat(inn)en zur Senats-Wahl 2006
10. Rechenschaftsbericht des alten UStA
11. Bericht des Kassenprüfungsausschusses
12. Entlastung des alten UStA
13. Sonstiges

Anwesende StuPa-Mitglieder:
LHG:   Alexander Knüppel, Simon Jäger, Sonja Worch, Andreas Ulrich,
       Sebastian Marsching; es fehlt entschuldigt: Simone Szurmant
GHG:   Tim Schaffarzyk, Thomas Steglich, Christian Brugger,
       Julian Hoch, Manuel Krings
FiPS:  Julia Wiegel, Nico Barthel, Ingo Schwarze, Johanna Kirchfeld;
       es fehlt entschuldigt: Dominik Vallendor
RCDS:  Stefan Welte, Sabine Rieck, Nicolas Höflinger, Henrik Keller
Jusos: Christoph Hartmann, Boris Bartenstein;
       es fehlt unentschuldigt: Daniel Butschan
AL:    Kathrin Beck; es fehlt entschuldigt: Nadine Ernst

Protokoll: Ingo Schwarze

TOP 1. Begrüssung
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Alexander begrüßt die Anwesenden und eröffnet die Sitzung.

Es wird darauf hingewiesen, dass Hauke Basse (GHG) aus dem StuPa
zurückgetreten ist. Als sein Nachfolger wird Manuel Krings begrüßt.

TOP 2. Fragestunde der Öffentlichkeit
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Die Öffentlichkeit besteht aus Malte Cornils und stellt keine
Fragen.

TOP 3. Feststellung der Beschlussfähigkeit
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Alexander stellt fest, dass zu diesem Zeitpunkt 16 Mitglieder
des StuPa anwesend sind.  Das StuPa ist damit beschlussfähig.

TOP 4. Genehmigung der Tagesordnung
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Das StuPa kommt überein, TOP 8 (alt) "AStA-Haushalt 2006"
zu vertagen, weil dieser Haushalt noch nicht vorliegt.

Der Antrag des UStA zur Hörsaalbenutzung wird als TOP 8 (neu)
eingefügt.

Es besteht Einvernehmen, dass TOP 7 genau dann behandelt werden
soll, wenn die zu diesem TOP geladenen Gäste eintreffen.

TOP 5. Genehmigung von Protokollen
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Thomas hat das Protokoll der 2. Sitzung vom 9. Mai 2006 vorgelegt.

Alexander merkt an, dass im Entwurf dieses Protokolls unter TOP 9
die letzten Plätze der beiden Listen vertauscht wurden.  Richtig
muss es dort heißen:

  Liste A: LHG, FiPS, Jusos, UStA
  Liste B: FSK, GHG, RCDS, AL

Die so geänderte Fassung des Protokolls wird per Akklamation
genehmigt.

TOP 6. Berichte
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Boris berichtet, dass das erste UMag des neuen UStA erschienen ist.
Christoph berichtet aus dem Senat.
Simon berichtet aus der Kommission für Studium und Lehre.

Da die Gäste noch nicht eingetroffen sind, wird als nächster
Tagesordnungspunkt 8 behandelt.

TOP 8. Antrag des UStA zur Hörsaalbenutzung
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Thomas stellt den Antrag des UStA vor (siehe Anlage).
Nach kurzer Diskussion stimmt das StuPa dem Antrag
einstimmig ohne Enthaltungen zu.

TOP 7. KIM-Bericht
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Der Bericht über diesen Tagesordnungspunkt wird aus Gründen
der Übersichtlichkeit ans Ende des Protokolls verlegt.

TOP 9. Genehmigung der Kandidat(inn)en zur Senats-Wahl 2006
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Folgende Kandidatinnen und Kandidaten werden vorgeschlagen:

Liste A:
LHG:   Sebastian Marsching
FiPS:  Philipp Glaser
Jusos: Christoph Hartmann
UStA:  Boris Bartenstein

Liste B:
FSK:   Lena Zwar
GHG:   Jaqueline Klimesch
RCDS:  Hendrik Keller
AL:    Nico Barthel

Da die KandidatInnen weitgehend persönlich bekannt sind, verzichtet
das StuPa auf eine ausführliche Vorstellung.  Gegen die KandidatInnen
erheben sich keine Bedenken.  Die so aufgestellten Listen werden
per Akklamation genehmigt.

TOP 10. Rechenschaftsbericht des alten UStA
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Rechenschaftsberichte von Diana und Boris liegen immer noch nicht
vor.  Beide werden gebeten, diese zur nächsten Sitzung vorzulegen
und an der nächsten Sitzung teilzunehmen.

Der Tagesordnungpunkt wird vertagt.  Das StuPa kommt überein,
diesen Tagesordnungspunkt auf der nächsten Sitzung möglichst
abschließend zu behandeln.

TOP 11. Bericht des Kassenprüfungsausschusses
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Am vergangenen Sonntag, dem 28. Mai hat eine Kassenprüfung
stattgefunden.  Der Bericht liegt dem StuPa-Präsidium schriftlich
vor, konnte aber noch nicht kopiert und verteilt werden.

Der Tagesordnungspunkt wird auf die nächste Sitzung vertagt.

TOP 12. Entlastung des alten UStA
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Der Tagesordnungspunkt wird auf die nächste Sitzung vertagt.

TOP 13. Sonstiges
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Der Semesterplaner der Firma Campus Promotion, Inhaber
I. Gencaslan, Mainzerstraße 55, 66121 Saarbrücken wird
herumgereicht. Nach kurzer Diskussion stellt Ingo folgenden
Antrag:

Das StuPa möge beschließen:
Mit der Firma Campus Promotion findet keine Zusammenarbeit statt.

Nach kurzer Diskussion über den Antrag wird der Antrag mit
(ja-nein-Enthaltung) 4-5-8 Stimmen abgelehnt.

Da keine weiteren Anträge gestellt werden, steht die weitere
Handhabung dem UStA frei.

Nico berichtet, dass der UStA nach dem gegenwärtigen Stand der
Diskussion beabsichtigt, mit der Firma Campus Promotion über
eine Zusammenarbeit zu verhandeln und je nach den dabei im
Laufe des nächsten Semesters gemachten Erfahrungen entscheiden
will, wie es mit der Sache weiter gehen soll.

Das StuPa kommt überein, als nächsten Sitzungstermin den
13. Juni 2006 festzulegen.

Alexander schließt die Sitzung gegen 23:20 Uhr.

TOP 7. KIM-Bericht
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Als Gäste zu diesem Punkt werden begrüßt:
 * Herr Axel Maurer, Projektmanager KIM
 * Herr Prof. Wilfried Juling, Leiter des Rechenzentrums
 * Herr Prof. Norbert Henze, Prorektor für Struktur und CIO

Am Ende dieses Tagesordnungspunktes ist ein Abkürzungsverzeichnis
angefügt.  Abkürzungen werden im Folgenden zusätzlich beim ersten
Auftreten ausgeschrieben.

Herr Prof. Juling gibt eine Einführung in das Thema.  Die Motivation
für das Projekt "Karlsruher Integriertes Informationsmanagement" (KIM)
bestehe darin, dass die ohnehin anliegenden Umstellungen zum Beispiel
im Rahmen des Bologna-Prozesses Chancen bieten, auch im IT-Bereich
allerhand besser zu machen.  Insbesondere werden organisatorische und
strukturelle Veränderungen vorgenommen, um Prozesse auf
informationstechnischer Basis zu modernisieren und die Services von
Bibliothek, Rechenzentrum und Verwaltung besser miteinander zu
verzahnen.  Das Know-How dazu sei im Hause vorhanden.  Auch wenn
DFG-Zuwendungen für Projekte dieser Art an die TU München, nach
Oldenburg, Münster und Augsburg gegangen sind, fördert das Land
Baden-Württemberg das KIM-Teilprojekt LPS (siehe unten) seit November
2005 als Modellprojekt mit einer Ausstattung von insgesamt ca. 20
Personenjahren.

KIM umfasst zwei Teilprojekte: Lehrveranstaltungsmanagement,
Prüfungsmanagement und Studienassistenzsystem (LPS) sowie
Identity Management (IDM).  Dem Ministerium ist bis
Dezember 2006 für LPS ein Proof of Concept zu demonstrieren.
Herr Juling betont mehrfach, wie zuversichtlich er sei, dass
dies gelingen werde.  Das IDM-Teilprojekt wird allein von der
Universität finanziert.

KIM befindet sich im Moment in der Phase des Übergangs vom Projekt zur
Realisierung, d.h. es geht jetzt um die Schaffung von langfristig
tragfähigen Betriebskonzepten, die dann laufend weiter entwickelt und
nach Bedarf gewartet und ergänzt werden können.


Herr Prof. Juling trägt im folgenden über die Aufsichts- und
Steuerungsstruktur für KIM vor.  Die formelle Gesamtverantwortung für
das Informationsmanagement der Universität wurde im Rektorat gebündelt
und dem Chief Information Officer (CIO) übertragen, der qua Amt mit
der ProrektorIn für Struktur und Entwicklung identisch ist.  Sie oder
er führt den Vorsitz im Ausschuss für Informationsversorgung und
-verarbeitung (AIV) und lässt sich von diesem Ausschuss und seinen
Unterausschüssen beraten.

Die operative Verantwortung für KIM liegt beim Medien- und
Informationszentrum Karlsruhe (MICK), welches von KanzlerIn,
BibliotheksdirektorIn und LeiterIn des Rechenzentrums kollegial
geleitet wird.  Der CIO ist zuständig für Aufsicht und Steuerung des
MICK. Ein Beispiel für Aufgaben, die im Rahmen des MICK koordiniert
werden müssen, sind organisatorische Veränderungen, die durch
technische Neuerungen erforderlich werden, bis hin zu
Stellen-Umschichtungen.  Zum Beispiel bietet das Rechenzentrum mit
Voice-over-IP-Diensten zum Teil ähnliche Funktionalität an wie bisher
die Uni-Telefonanlage oder mit seinen Druckdiensten zum Teil ähnliche
Funktionalität wie bisher die Uni-Druckerei. Es besteht auch ein
überregionales Interesse an der Frage, wie sich daraus ergebende,
einrichtungsübergreifende Veränderungen organisatorisch bewältigen
lassen.


Anschließend geht Herr Prof. Juling auf die technische Struktur von
Diensten im Rahmen von KIM ein.  Alle Dienste werden in eine
integrierte Service-orientierte Architektur (iSOA) eingebettet.  Diese
basiert auf einem Vier-Schichten-Modell, ähnlich wie es aus der
Theorie von Netzwerkprotokollen bekannt ist.

Die unterste Integrationsschicht IV umfasst die technische
Infrastruktur.  Dazu gehören insbesondere Server- und
Netzwerkhardware, Betriebssysteme und Datenbanken.  Bereits auf dieser
Ebene können im Rahmen von KIM Synergieeffekte erreicht werden, zum
Beispiel durch die Zusammenfassung von Servern aus Bibliothek,
Rechenzentrum und Verwaltung, sofern keine besonderen Anforderungen,
etwa der Datenschutz, entgegenstehen.  Allein das Rechenzentrum
betreibt derzeit rund 200 Server-Rechner in insgesamt vier Racks.

Die zweitunterste Integrationsschicht III umfasst die
KIM-Basisdienste.  Ein wesentliches Beispiel hierfür ist der
IDM-Dienst. Alle Basisdienste werden im Baukasten-System entwickelt,
vorzugsweise - aber nicht für IDM - wird Webservice-Technologie unter
Verwendung von Microsoft .NET und Java verwendet. Insbesondere wird
den Anwendungsdiensten ein Webservice-Frontend für die bestehenden
Datenbanken und Dienste des Hochschulinformationssystems (HIS)
und des von der Bibliothek verwendeten Systems I3V angeboten.

Die zweitoberste Integrationsschicht II umfasst die Anwendungsdienste
für Lehre, Studium und Weiterbildung, für Forschung und Entwicklung,
für die allgemeine Informationsversorgung sowie für die Verwaltung.

Die NutzerInnen haben regelmäßig nur zum Service-Portal Kontakt,
welches wesentlicher Bestandteil der obersten Integrationsschicht I
ist. Zur Integrationsschicht I wird jedoch auch die sogenannte
"Landkarte" gerechnet. Diese enthält die benutzungsorientierte und
die technische Dokumentation für alle vier Schichten der iSOA.

Datenschutz und Sicherheit werden als Querschnittsaufgaben begriffen
und bei allen Entwicklungen besteht bereits im Planungsstadium eine
enge Zusammenarbeit mit Datenschutz-Fachleuten.


Um die Schwerpunkte und die Reihenfolge der Arbeit am Teilprojekt LPS
sinnvoll wählen zu können, hat die KIM-Gruppe eine
nicht-repräsentative Online-Umfrage unter Studierenden angestellt.
Herr Maurer berichtet über die Ergebnisse.

Geantwortet haben 318 Studierende; davon hat ein hoher Anteil, nämlich
272 Personen, alle Fragen beantwortet.  Die Geschlechterverteilung
entspricht grob dem Unischnitt, aber die fachliche Zusammensetzung der
Antwortenden ist sehr unausgewogen.  Mehr als ein Drittel der
Antworten kamen von Informatik-Studierenden, nochmals ein Fünftel von
Wiwis und ein Siebtel von Geist-Soz-Studis.  Antworten von
Austauschstudierenden fehlen völlig.

Die antwortenden Studierenden wünschten vorwiegend die Bereitstellung
von nicht-personalisierten statischen Informationen.  Mehr als 80%
halten jeweils folgende Informationsangebote für wichtig:
Detailliertes Vorlesungsverzeichnis, Studiengangsbeschreibungen mit
Studieninhalten und -zielen, Wahl- und Kombinationsmöglichkeiten,
ausführliche Informationen zu Prüfungsleistungen, visuell aufbereitete
und kommentierte Prüfungsordnungen sowie Sammlungen von Formularen und
Anträgen.  Etwas weniger nachgefragt wurde eine Liste von
AnsprechpartnerInnen.

Etwas weniger werden personalisierte dynamische Diente gewünscht.
Jeweils knapp 70% bis gut 80% wünschten sich Zugriff auf die
individuelle Studierendenakte, Vorschläge für nächste Schritte im
Studium, Unterstützung bei der Studenplanerstellung oder einem
Diplomnotenrechner.  Automatische Benachrichtigungen durch die
Studienberatung bei Fehlentwicklungen im Studium oder eine visuelle
Darstellung des Studienfortschritts wünschen sogar nur unter 60%.

Noch weniger Interesse bei unter 60%, zum Teil sogar unter 50%, finden
interaktive personalisierte Angebote wie Diskussionsforen, persönliche
Dateiablage, LernpartnerInnenvermittlung und Terminkalender.
Vermutlich gibt es hierfür schon genug Möglichkeiten außerhalb des
KIM-LPS-Portals.

Auf der Grundlage dieser Umfrage werden zunächst folgende Module für
LPS aufgebaut bzw. weiter entwickelt:
 * Vorlesungsverzeichnis im WWW (bereits verbindlich und gepflegt)
 * Verzeichnis der Prüfungsveranstaltungen
 * Online-Anmeldung zu Prüfungen
 * Gebäudelisten und detaillierte Raumsuche
 * Darstellung des persönlichen Studienfortschrittes
 * Abruf von Notenauszug und Studienbescheinigungen
 * Abruf und Pflege der persönlichen Daten

Auf Fragen von Mitgliedern der Studierendenparlaments zum LPS wurden
folgende Aussagen getroffen:

 * Dass die Institute ihre Informationen wirklich im Rahmen von KIM
   und nicht in handgestrickten Systemen bereitstellen, soll nach Herrn
   Prof. Juling in erster Linie dadurch gefördert werden, dass eine
   funktionierende Plattform geboten wird.  Auch der ohnehin im gewissen
   Rahmen vorhandene Wettbewerb unter den Instituten dürfte auf Dauer
   helfen, dass Alleingänge seltener werden.  Herr Prof. Henze macht
   deutlich, dass organisatorische Fragen notfalls von der Hochschul-
   leitung durch Dienstanweisungen entschiedenen oder im Rahmen der
   Mittelverteilung sanktioniert werden können, solange das keinen
   Eingriff in die Freiheit von Forschung und Lehre bedeutet.

 * Ergebnisse  studentischer  Veranstaltungskritik sollen  eingebunden
   werden; allerdings ist dabei der Schutz der persönlichen Daten auch
   der Lehrenden zu beachten.

 * KLICKS-artige Dienste (Online-Veranstaltungsanmeldung) sollen
   langfristig wahrscheinlich in KIM integriert werden.  Konkrete
   Planungen gibt es dazu noch nicht.

 * Werbeeinblendungen sind nicht geplant und Herr Prof. Henze hätte
   kein gutes Gefühl dabei; Herr Prof. Juling weist zudem auf
   wettbewerbsrechtliche Probleme durch den öffentlich-rechtlichen
   Charakter der Universität hin.


Weiter berichtet Herr Maurer über das Teilprojekt Identity Management
(IDM).  Ziele dieses Teilprojektes sind eine konsistente Verwaltung
der Identitäten an der Universität unter konsequenter Beachtung des
Schutzes der persönlichen Daten der NutzerInnen.  Wichtigste
Grundsätze sind erstens Einfachheit, zweitens Berücksichtigung des
Datenschutzes bereits im Entwurf, drittens die Selbstbestimmung der
NutzerIn über die Verwendung ihrer persönlichen Daten und viertens die
Integration von Konzeption, Realisierung und Richtlinienbildung.  Der
Erfolg dieses Teilprojekt ist Voraussetzung dafür, den Zugriff auf
Dienste freigeben zu können, die personenbezogenen Daten verwenden.

Zu beachten sind insbesondere die Bestimmungen des
Landesdatenschutzgesetzes (Par. 4 Datensparsamkeit, Par. 5
Selbstbestimmungsrecht, Par. 9 Zugriff nur auf der Berechtigung
unterliegende Daten, Par. 15 Zweckbindung) und des
Landeshochschulgesetzes.

Auftraggeber des Teilprojektes ist der CIO, Projektleiter Herr
Prof. Hartenstein, operatives Leitungsgremium das MICK, Projektmanager
Herr Maurer, der von einer Expertengruppe aus Mitgliedern der
zentralen Einrichtungen und einiger Fakultätseinrichtungen unterstützt
wird, Projektmitarbeiter Herr Höllrigl und Herr Schell bei einer
Gesamtausstattung von sechs Personenjahren.  Das IDM-Kernteam arbeitet
eng mit dem LPS-TEAM zusammen; insbesondere liefert LPS laufend
praxisorientierte Erfahrungen, was IDM können muss.

Die Grundsätze von IDM werden über eine sternförmige technische
Kommunikationsstruktur erreicht.  Dabei gibt es eine zentrale
Austauschinstanz, während die Dienste der einzelnen Uni-Einrichtungen
als Satelliten implementiert werden bzw. bleiben, die nicht
untereinander, sondern nur mit der zentralen Austauschinstanz
kommunizieren.  Jeder der Satelliten hat seine eigene Datenhaltung und
gibt Daten nur dann an die Austauschinstanz weiter, wenn die
individuelle Zustimmung des Betroffenen vorliegt oder die Verarbeitung
gesetzlich vorgeschrieben ist.  Jeglicher Datenaustauch wird
dokumentiert.  Die individuelle Zustimmung zum Austausch von
bestimmten Daten mit bestimmten Satelliten kann jederzeit einzeln
erteilt oder zurückgezogen werden.

Zur Authentifikation wird ein Single-Sign-on-System (SSO) verwendet,
nicht zu verwecheln mit einem Single-Login-System.  Bei Single Login
hätte die BenutzerIn bei jeder Einrichtung das gleiche Passwort,
d.h. es müssten Account-Daten zwischen verschiedenen Satelliten
synchronisiert werden.  Beim SSO authentifiziert sich die BenutzerIn
dagegen nur bei der Austausch-Instanz, und diese teilt dem Satelliten
mit, um welche Person es sich handelt.  Welche Rechte diese Person bei
dem Satelliten genießt, weiß nur der Satellit selbst.  Ob eine
BenutzerIn im Bezug auf einen bestimmten Satelliten SSO verwenden oder
sich bei diesem Satelliten lieber einzeln nach einem klassischen
Verfahren authentifizieren will, kann die BenutzerIn selbst
entscheiden und jederzeit ein- und ausschalten.

In der laufenden ersten IDM-Projektphase wird Infrastruktur zur
Verbesserung der Erreichbarkeit der Uni-Mitglieder (Synchronisation
von Adressdaten) und zum SSO aufgebaut.

Auf Nachfrage aus dem Studierendenparlament wurde verdeutlicht, dass
das IDM-Konzept mit dem FriCard-Konzept verträglich ist.  Auch die
Fricard enthält mit Ausnahme der elektronischen Geldbörse nur
Kennziffern zur Authentifizierung, keine Anwendungsdaten.  Das
Vorweisen der FriCard ist daher als eine konzeptkonforme Möglichkeit
zur Authentifizierung beim SSO-System geeignet.


Zum Abschluss erfolgt eine allgemeine Diskussion.

 * Es wird gefragt, ob KIM auch die Anweisung erteilt werden könne,
   BenutzerInnen beim Eintreffen bestimmter Ereignisse von sich aus zu
   benachrichtigen (Push-Verfahren).  Bisher sei ein Zugriff nur über
   das Portal geplant, Push-Verfahren seien noch nicht angedacht.

 * Ein unmittelbare Mitarbeit von Studierenden bei KIM geschieht
   einerseits im Rahmen von bisher ca. zehn Studien- und zwei oder
   drei Diplomarbeiten an insgesamt fünf verschiedenen Instituten
   vorwiegend der Wirtschaftswissenschaften und Informatik, in einem
   Fall auch im Bereich Geist-Soz, andererseits durch Steuerung über
   die Senatsausschüsse, in denen ja Studierende vertreten sind.
   Zudem sind Studierende eingeladen, nach Interesse an den
   verschiedenen Arbeitsgruppen teilzunehmen.  Aus dem
   Studierendenparlament wird der Wunsch geäußert, Ende 2006 zur
   Präsentation des Proof of Concept eingeladen zu werden.

 * Es wird gefragt, worauf zukünftig der Schwerpunkt gesetzt werde:
   Erstens auf elegante Darstellung und positiven äußeren Eindruck,
   zweitens auf den Einbau möglichst vielen Funktionen oder drittens
   auf Optimierung von Korrektheit, Einfachheit und
   Kontrollierbarkeit.  Herr Maurer nennt als Schwerpunkt der
   Bemühungen die Einheitlichkeit der Plattform.  Dienste, die nicht
   KIM-konform gemacht werden können, werden nicht eingebunden.
   Dienste, die KIM-konform gemacht werden können, werden KIM-konform
   gemacht und eingebunden.  Unter Umständen werden solche Dienste
   auch schon vor der Fertigstellung der vollständigen KIM-Konformität
   freigeschaltet, wenn wirklich sicher ist, dass die Konformität
   später hergestellt werden wird.  Eine innere Sicht auf Fragen von
   Korrektheit und Einfachheit sei im Hintergrund immer vorhanden; KIM
   habe die ganz normale Gratwanderung jedes größeren IT-Projektes
   zwischen Prinzipientreue einerseits und der Akzeptanz der NutzerInnen
   und GeldgeberInnen andererseits zu meistern.


Abkuerzungsverzeichnis:

AfB  = AIV-Unterausschuss für Bibliothekswesen
AfD  = AIV-Unterausschuss für Datenverarbeitung
AfM  = AIV-Unterausschuss für das Medienzentrum
AfVD = AIV-Unterausschuss für Verwaltungsdienstleistungen
AIV  = Ausschuss für Informationsversorgung und -verarbeitung
CIO  = Chief Information Officer
DFG  = Deutsche Forschungsgemeinschaft
FIO  = Faculty Information Officer
HIS  = Hochschulinformationssystem
IDM  = KIM-Teilprojekt Identity Management
I3V  = Informationssystem der Bibliothek von der GINIT GmbH, Karlsruhe
iSOA = integrierte Service-orientierte Architektur
KIM  = Karlsruher Integriertes Informationsmanagement
LPS  = KIM-Teilprojekt Lehrveranstaltungsmanagement, Prüfungsmanagement
       und Studienassistenzsystem
MICK = Medien- und Informationszentrum Karlsruhe
SSO  = Single Sign on
Dateien: